Wieder zu Hause

Ja, es gibt mal wieder einen neuen Blogeintrag von mir. Ich weiß, dass der längst überfällig ist, aber in der Zeit seit ich entlassen wurde ist so viel passiert, unter anderem war ich zweimal wieder stationär im Krankenhaus. Aber ich fang von vorne an.

Am Mittwoch, den 28.07. gings also nach Hause. Mit Kevin an der Hand bin ich überglücklich durch den Haupteingang des Zentralklinikums gelaufen und eine Stunde später war ich nach 3 Monaten endlich wieder zu Hause. Zuerst habe ich mein neues Zimmer in Augenschein genommen, das meine Erwartungen sogar noch übertroffen hat. Die nächsten Tage waren nicht sehr spektakulär. Donnerstags und freitags musste ich morgens in die Ambulanz zu meinem Arzt, Blutwerte etc. checken. Ab Samstag hatte ich erhöhte Temperatur und in der Nacht einmal auch über 38,0°C. Eigentlich soll man bei 38,0°C sofort in die Notaufnahme kommen. Wir habens riskiert und ich bin daheim geblieben. Am Montag in der Ambulanz war meine Temperatur schon morgens 37,7°C, mein Arzt hat mich aber wieder heimgeschickt und gesagt, wir sollen halt anrufen, wenn die Temperatur wieder steigt.

Dienstagmorgen war sie gleich nach dem Aufstehen 38,4°C und Mama hat im Krankenhaus angerufen, die mir ein Zimmer vorbereitet haben. Obwohl es eine halbe Stunde später wieder 37,4°C waren sind wir nach Augsburg gefahren und ich kam auf der KMT-Intensiv in ein Doppelzimmer mit einer älteren Dame, die leider kaum deutsch gesprochen und den ganzen Tag geschlafen hat. Wieder im Krankenhaus habe ich mir die Laune nicht verderben lassen und Harry Potter gelesen. Eine Nacht auf der Station ist ja auch kein Weltuntergang. Abends konnte ich zum Glück fernschauen. Man hat mir jede Menge Blut abgenommen und alle möglichen Tests damit gemacht, ein Herz-Lungen- und ein Nasennebenhöhlen-CT waren auch wieder dran. Eigentlich wollte ich ja am nächsten Tag wieder nach Hause, aber als endlich alle Tests abgeschlossen waren hatte ich wieder 38,0°C Temperatur und hätte sowieso auf eigene Verantwortung gehen müssen. Also blieb ich noch eine Nacht und wurde dafür am Donnerstagmorgen vom Oberarzt entlassen, da alle Tests negativ geblieben waren. Er setzte auch die Temperatur, bei der wir in die Notaufnahme müssen auf 38,5°C, da das Fieber wohl einfach da sei und keine Ursache festzustellen war. Das Wochenende haben wir mit häufigem Fiebermessen verbracht…

Montags gings wieder in die Ambulanz, da war die Temperatur 38,0°C. Ich hatte schon meine Tasche gepackt mitgenommen, für den Fall, dass ich einkassiert werden sollte. Ich wurde aber wieder nach Hause geschickt und sollte dafür am Mittwoch wieder stationär aufgenommen werden. Zur Magenspiegelung.

Nun zu meinem größten Problem im Moment: Essen und Trinken. Funktioniert beides nicht so richtig. Ich sollte 2,5 Liter oder mehr am Tag trinken, damit meine Niere von den ganzen Medikamenten, die ich gerade nehmen muss (besonders SandImmun) keinen Schaden nimmt. Und Essen ist ja eh nie verkehrt. Seit ich wieder zu Hause bin habe ich mit nervtötender Regelmäßigkeit abends mein Abendessen wieder von mir gegeben. Da ich sowieso kaum etwas essen kann und mir andauernd übel ist habe ich in den 2,5 Wochen seit ich entlassen wurde ziemlich abgenommen. Von ca. 60 kg auf 54 kg, also quasi 6 Kilogramm. Würde mich persönlich ja nicht stören :) aber den Doktor stört es leider ganz gewaltig. Wenn ich noch weiter abnehme muss ich wieder in die Klinik und werde künstlich ernährt. Wie mir das dabei helfen soll, dass das normale Essen wieder besser klappt weiß ich zwar nicht, aber so ist es. Fresubin, so ein hochkalorisches Zeug, hab ich schon probiert, das habe ich aber auch nicht lange bei mir behalten.

Um auszuschließen, dass ich im Magen irgendwas habe, was dafür verantwortlich ist, dass mir dauernd übel ist und ich mich übergeben muss wurde also die Magenspiegelung angesetzt. Bevor es am Mittwoch in die Klinik ging haben wir am Dienstag, den 10. August noch Kevins Geburtstag mit Sachertorte und einer Dauerkarte für den FC Augsburg gefeiert. Am gleichen Tag konnte ich auch meinen schnuckeligen Renault Twingo vom Autohaus abholen und auch gleich selber heimfahren.

Am Mittwoch gings im Twingo nach Augsburg und mittags direkt wieder zum CT. Nasennebenhöhlen und Herz und Lunge, wie immer (das war seit meiner Erkrankung das 5te oder 6te CT). Ich war ein bisschen sauer, als ich erfahren habe, dass die Magenspiegelung erst am Donnerstag stattfinden sollte. Dann hätte ich ja auch erst am Donnerstag kommen können… Mama hat mich mittwochs um 14 Uhr verlassen und ich hab bis 16 Uhr geschlafen und anschließend bis abends fern geschaut. Ich war übrigens wieder in „meinem“ Zimmer.

Am nächsten Tag, Donnerstag, haben wir gewartet bis 13.30 Uhr, dann wurde ich vom Krankentransport zur Magenspiegelung gebracht. Dort mussten wir erstmal eine Stunde warten und dann gings los. Mir wurde ein widerliches Zeug in den Rachen gesprüht zur Betäubung, eine Maulsperre umgeschnallt :) und 8 mg Dormicum verpasst. Yay. Ich wurde erst in meinem Zimmer wieder wach und zwar um halb fünf. Meine Mama behauptet zwar, ich hätte zwischendurch mit der Ärztin und ihr geredet und war wach, als man mich zurück auf die Station gebracht hat, aber daran kann ich mich dank Dormicum nicht erinnern. An die Magenspiegelung auch nicht. Aber es ist alles in Ordnung. Abends gings dann noch nach Hause.

Das Wochenende über war ich also daheim und habe mit Essen und Trinken und den vielen Tabletten gekämpft. Morgen geht’s wieder in die Ambulanz. Mal schauen, was dann passiert.

20 Kommentare

  1. Dieses Wochenende ging´s super aufwärts. Kein richtiges Fieber, die tollsten Sachen gegessen, spazieren gegangen und das Wichtigste: endlich ein Blogeintrag. Ganz zu schweigen von dem wunderschönen neuen Foto!!! So kann´s weitergehen, du tapfere Schöne! Wir lieben Dich!!

  2. Liebe Maike, bin seit heute Abend aus dem Urlaub zurück in Augsburg und war gespannt, wieder von dir zu lesen, wie es dir mittlerweile ergangen ist. Die Photos von dir gefallen mir.
    Morgen beginnt wieder meine Arbeit im ZK. Vielleicht begegnen wir uns. – Dir und deiner Familie wünsche ich weiterhin ganz viel Kraft zum Gesundwerden!
    Herzlich, Jürgen Floß

  3. Wie schön, wieder von Dir lesen zu können!!! Mich hat überrascht, dass Du gar nicht so in „Einzelhaft“ daheim bist, sondern sogar zum Autohaus kannst, wo ja fremde Menschen = fremde Keime (oder?) sind… Das ist doch schonmal super! Ich drück Dir die Daumen, dass es mit dem Essen bald wieder klappt – vielleicht muss sich Dein Magen vom „wunderbaren“ Krankenhausessen ja erst wieder umgewöhnen auf „richtiges“ Essen… ;-) Liebe Grüße aus München!

  4. Ich hätte noch gut und gerne zehn Kilo abzugeben – ganz frisch! ;-)

    Nee, im Ernst: Das sind doch durchweg positive Nachrichten. Versuch Dich nach dem Essen mit irgendwas gaaaaaaaaaaanz Spannendem abzulenken. Vielleicht kommt dann Dein Magen gar nicht mehr auf die Idee, das Essen wieder herzugeben. Liebe Grüße und mach weiter so!

  5. Hallo Maike! Juhuuuuu! Schön von dir zu hören! Ich schicke dir herzliche Grüße vom Gardassee aus der Sommerfrische! Und auch wenn es das Unwichtigste der Welt ist: Es gibt Leute die sehen mit Glatze super aus. Du bist definitiv so ein Typ!
    Tanti saluti! Deine Katja

  6. Menno, zuhause und doch nicht zuhause… Ich hoffe, du kannst bald wieder wie ein Scheunendrescher futtern und auch dass das Fieber weg bleibt. Und natürlich, dass du dann zuhause richtig ankommen kannst und keine KH-Besuche mehr nötig hast…Alles Guuuute!!

  7. Maike, wir kennen uns nicht, aber ich lese dein Blog. Ich kann nur ein bisschen Deutsch, aber verstehe alle deine Posts, und wünsche dir alles Gute! Viele Grüsse aus Chile!

  8. Ein Loeffelchen fuer Kevin,
    ein Loeffelchen fuer Mami,
    ein Loeffelchen fuer Papi,
    ein Loeffelchen fuer’s Schwesterherz
    ein Loeffelchen fuer die Omi
    tausend Loeffelchen fuer alle Leser :)

  9. Hm…
    :( Das mit dem ständigen Fieber und dem nicht richtig essen können, bzw, dann alles wieder zu erbrechen klingt echt nicht so toll.
    Deine ganze Art zu erzählen zeigt mir immer wieder was für ein positiv denkender Mensch du bist, und genau das macht mich froh in diesem Zusammenhang, denn das (neben deinem Freund, den Eltern, den Freunden) wird dir immer wieder Kraft geben!
    ALLES Liebe dir!

    Leise Grüße an dich
    Rumpelwald (Wolf)

  10. hey, nice to read you again! :) und das mit dem essen und trinken wird schon. bissen für bissen und schluck für schluck. und dann bist du wieder stark- körperlich. denn mental war’s ja nie anders :)

  11. wie schön, wieder von dir zu lesen :)
    keep calm and carry on, liebe maike. auch wenn es noch ein bisschen dauert, aber alles wird letztendlich gut. ganz bestimmt.

  12. Hallo Maike,

    alles alles Gute aus dem Odenwald wünsche ich Dir mit meinen zwei Jungs – wir senden Dir viel Kraft. Pass auf Dich.

  13. heyho maike,
    das klingt doch alles schon echt gut! freu mich sehr für dich, dass du (zumindest die meiste zeit) zuhause sein kannst etc.
    der rest wird jetzt auch noch. das ist das letzte aufbäumen der krankheit, bevor sie endgültig futsch ist.
    ich hoffe es geht dir noch besser als bei diesem eintrag.
    drücke dir die daumen.
    viele umarmungen und so weiter!
    p.s. habe mich durch dich motiviert gefühlt, meine panische angst vor nadeln überwunden und bin blutspenden gegangen. war gar nicht schlimm : ) und ich weiß jetzt auch wie wichtig das ist für die leute, die im krankenhaus liegen und auf hilfe angewiesen sind.

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